Die Beweggründe, die zur Gründung des Bürgerschützenvereins geführt haben, sind zwar nicht aus der mittelalterlichen Schützentradition
herzuleiten, jedoch kann bis auf das Jahr 1657 zurückgegangen werden. ln dieser Zeit schlossen sich die Nachbarn des damals noch dürftig besiedelten Mühlenfeldes zu einer Vereinigung der
Nachbarschaftshilfe zusammen, um sich bei Todesfällen, Unwetter-katastrophen usw. hilfreich beizustehen. Solche "Nachbarschaftshilfen" gibt es heute noch in vielen ländlichen Gegenden. Bis
zu Anfang des 20. Jahrhunderts hat diese Vereinigung "Nachbarschaftshilfe" bestanden. Die zunehmende Industrialisierung und der damit verbundene Wohnraumbedarf in Münster führten zu einer
stärkeren Besiedelung des Mühlenfeldes. Die Ansiedlung von "Neu-Mühlenfeldern" brachte es mit sich, dass die Vereinigung immer mehr ihren eigentlichen Zweck verlor und man nur noch
traditionsgemäß den Zusammenhalt wahrte.
Alt- und Neu- Mühlenfelder gründeten nach jahrelang andauernden Erwägungen den Bürgerschützenverein "Mühlenfeld", der nicht nur die Tradition der Nachbarschaftshilfe weiter pflegen sollte, sondern sich selbstverständlich auch dem Geist und der Tradition der schon bestehenden Schützenvereine in Münster verpflichtet fühlen wollte.
Zur Gründungsversammlung kamen 34 interessierte Bürger in die Gaststätte Rohlmann "Zum Mühlenfeld", Ecke Gartenstraße / Maximilianstraße. Nach den üblichen Vorbereitungen und Diskussionen, die nun einmal mit einer Vereinsgründung verbunden sind, wurde der offizielle Vorstand gewählt. Es waren die Schützenbrüder Wellermann(sen.), Fischer(sen.), Fischer(jun.), Lenz, Fritz Sauer und Behrendt(sen.).
Dieser Vorstand blieb bis 1935 im Amt. Schützenoberst war Alfred Sauer, während die Schützenkameraden Rohlmann als Hauptmann, Behrendt und Ewering(jun.) als Adjutanten tätig waren. Die Funktionen der Schießwarte übernahmen die Schützenbrüder Fibry und Siefuß. Vereinslokal wurde die Gaststätte "Rohlmann".
Der Oberbürgermeister Dr. h. c. Sperlich nahm die Weihe der ersten Vereinsfahne vor.
Sie wurde nach einem alten Kupferstich hergestellt.
Teilnahme am Bundestreffen der Schützenvereine in Münster mit einem großen Aufmarsch auf dem Hindenburgplatz (der heutige
Schlossplatz).
Nach der Auflösung der traditionellen Schützenorganisationen in Deutschland (Deutscher Schützenbund und Zentralverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften) wurde die Zusammenlegung verschiedener benachbarter Vereine zu einem großen Verein verfügt, um die Entwicklung in bestimmte politische Richtungen zu treiben. Das Vereinsleben war praktisch erloschen.
Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges (1939) und seinen verheerenden Folgen wurden die letzten noch verbliebenen Reste des Vereins zerschlagen. Viele Mitglieder ließen ihr Leben im Krieg, andere wurden Opfer der Bomben. Zahlreiche Familienmitglieder waren durch Evakuierungen getrennt worden.
Das ehemalige Vereinslokal "Rohlmann" war durch Bomben zerstört. Unter den Trümmern lag das in langen Jahren erarbeitete
Vereinsvermögen einschließlich sämtlicher Insignien des Vereins. Ein sofortiger Wiederaufbau des Vereins war deshalb nicht möglich, weil es einfach an allem mangelte und jeder zunächst seine
eigenen Sorgen und Nöte zu bewältigen hatte.
Dem Schützenoberst Altred Sauer gelang es, ein Häuflein Getreuer zu finden und mit diesen die Wiedergründung des Vereins zu betreiben. Am 30.07.1952 traf man sich im späteren Vereinslokal, Gaststätte "Tennie", und beauftragte die Schützenkameraden Heinz Siebeneick, Rolf Drüggen, August Quast und Heinz Nocke mit der kommissarischen Führung des Vereins. Die Arbeit dieser Schützenbrüder war sehr erfolgreich; innerhalb eines Jahres traten 50 Schützen dem Verein bei.
Die Schützenbrüder wählten Rolf Drüggen zum 1. Vorsitzenden. Ihm zur Seite standen Bernhard Morfeld, 2.Vorsitzender, Georg Hakenesch, Schriftführer, Bernhard Howein(sen.), 1.Kassierer, Franz Tennie, 2.Kassierer, Theo Krachten, Schützenoberst, und Gustav Schönfeldt, Hauptmann. Aufgrund ihrer Verdienste für den Verein beschloss die Versammlung, den Schützenkameraden Heinz Siebeneich zum Ehrenvorsitzenden und den Schützenkameraden Altred Sauer zum Ehrenoberst zu ernennen. Der Opferbereitschaft aller Mitglieder war es zu verdanken, dass die notwendigen Anschaffungen wie Schlagfahne, Königskette, Schärpe usw., bis zum Juni getätigt werden konnten. Im Juni fand das Vogelschießen bei "Rumphorst" und der Königsball bei "Jülkenbeck" statt.
Erster König nach dem Kriege war Clemens Berenbrock.
Die Feiern zum 30jährigen Vereinsjubiläum im Juni waren die herausragen-den Ereignisse. Das Königsschießen fand bei "Rumphorst" statt. Eine Woche später wurde an 2 Tagen bei "Jülkenbeck" heute "Altes Försterhaus", zünftig gefeiert, zunächst mit einem Jubiläumskommers, dann mit einem großen, feierlichen Königsball. Jubiläumskönig war Bernhard Howein(sen.}, der Vater unseres jetzigen Ehrenvorsitzenden Hardy Howein. "Rumphorst" damals eine gemütliche Kaffeewirtschaft, war auch jahrelang Trainingsstätte für die Schießriege.
In einer Chronik muss auch manchmal über wenig erfreuliche Ereignisse berichtet werden. Das dunkelste Vereinsjahr, abgesehen von den Kriegsjahren, war in der Geschichte des Vereins wohl das Jahr 1955. Auf der Versammlung vom 25.07.55 stand auf der Tagesordnung: Antrag auf Wechsel des Vereinslokals. Vorausgegangen waren wie - in solchen Fällen meistens - persönliche Differenzen unter einigen Mitgliedern. Der Antrag wurde mit überwältigender Mehrheit abgelehnt mit dem Hinweis, erst auf der hierfür zuständigen Generalversammlung Anfang 1956 endgültig zu entscheiden. Einige Mitglieder hatten wohl nicht das nötige Verständnis für Mehrheitsentscheidungen, traten aus dem Verein aus und gründeten in der Gaststätte "Rohlmann" einen neuen Schützenverein "Mühlenfeld 1924". An sich hätten gegen die Vereinsbenennung Rechtsmittel eingelegt werden können. Da dies jedoch mit Anwaltskosten und eventuell mit einem längeren Rechtsstreit verbunden gewesen wäre, unterblieb ein Protest seitens des Vorstandes. Unser Bürgerschützenverein nannte sich daraufhin "Mühlenfeld-Alt"; diese Eintragung erfolgte am 30.12.55 in das Vereinsregister des Amtsgerichtes. Alle bereits angeschafften Insignien (Vereinsfahne, Königskette usw.) blieben Eigentum unseres Vereins.
ln den nachfolgenden Jahren zeigte es sich, dass die größere Substanz beim Bürgerschützenverein Mühlenfeld-Ait vorhanden war, denn der neue Verein kam aus einem Schattendasein nicht heraus und existiert seit den 70er Jahren nicht mehr.
Nach den Stürmen des Jahres 1955 ging es mit dem Vereinsleben wieder aufwärts, zumal der bewährte Vorstand unserem Verein erhalten geblieben war. Die Feste wurden in gewohnter Weise abgewickelt. Der Bestand an jungen Mitgliedern war relativ hoch, so dass fünf Fahnenschläger zur Verfügung standen. Die Schießriege beteiligte sich mit wechselnden Erfolgen an den Schießsportmeisterschaften. Es bestanden zeitweise zwei Mannschaften. Nachdem bei "Rumphorst" nicht mehr trainiert werden konnte, bot der damalige Vereinswirt Franz Tennie seinen kleinen Saal als Trainingsstätte an. Dies wäre heute undenkbar bei den strengen Sicherheitsvorschriften. Zum Veranstaltungskalender gehörte bis Mitte der 60er Jahre auch das Karnevalsfest.
Der offizielle Schützengruß "Gut Schuss" wurde in "Horrido" geändert.
Die Schießriege war weiterhin aktiv. Die 1. Mannschaft belegte 1960 bei den Bezirksmeisterschaften sogar einen 3. Platz. Leider löste sich die Riege 1964 auf. Um 1965 entstand der berühmt, berüchtigte Emsausflug nach dem Herrenabend. Jahrelang (bis ca. 1980) gaben diese Ausflüge den Unentwegten Gelegenheit, sich in der freien Natur mit einem Hauch von Pfadfinderromantik auszutoben. Nach 10jähriger Amtszeit als 1. Vorsitzender trat Rolf Drüggen 1964 zurück. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenvorsitzenden und Ehrenmitglied ernannt. Die Vereinsführung übernahm Hardy Howein, damals bereits 2. Schriftführer. Der 1. Schriftführer Stefan Berg stiftete 1968 einen Wanderpokal für den Schützenbruder, der den vorletzten Schuss auf den Vogel abgegeben hatte.
Dieser dient als Trostpflaster für den entgangenen Königsschuss oder als eine Belohnung für die Risikobereitschaft beim Vogelschießen. Die Überreichung dieses Pokals ist ein fester Programmpunkt beim Königsball.
Das Ableben des langjährigen Vereinswirtes und Vorstandsmitgliedes Franz Tennie im Jahre 1969 wirkte sich zweifellos negativ auf das Vereinsleben aus. Das Vereinslokal erhielt 1971 einen neuen Vereinswirt. Die Mitgliederzahlen gingen zurück, obwohl der Jahresbeitrag nur bei 15,00 DM lag. Erst 1971 erfolgte eine Erhöhung auf 20,00 DM im Hinblick auf das 50 jährige Vereinsjubiläum 1974. Um neue Mitglieder zu werben, wurde 1971 der Maiausflug erstmals nicht nur für Mitglieder, sondern auch für Bekannte und Gönner des Vereins durchgeführt. Das 50jährige Vereinsjubiläum wurde entsprechend der damaligen Größe des Vereins und der finanziellen Möglichkeiten (60 Mitglieder) doch sehr würdig in den Räumen der Gaststätte "Demmer" gefeiert. Jubiläumskönig war Horst Glaß(sen.). Erstmals fand in der Geschichte des Vereins ein Kaiserschießen statt. Bernhard Morfeld, damals auch 2. Vorsitzender, wurde 1. Kaiser unseres Bürgerschützenvereins.
Abermals wechselte das Vereinslokal den Inhaber. Mitte des Jahres 1975 übernahm Gregor Koch die "Alte Mühle". Das Jahr 1976 war
nicht erfreulich für den Schützenverein. Nur 54 Mitglieder, aber trotzdem entstand Zwietracht. Ähnlich wie 1954 entstanden Kontroversen aus nichtigen Gründen und es drohte ein Auseinanderbrechen
des Vereins. Es kam zu einer außerordentlichen Versammlung in der Gaststätte "Zum Mühlenfeld". Im Verlauf dieser Versammlung zeigte es sich, dass bei einigen Schützenbrüdern persönliche
Interessen gegenüber dem Vereinswohl vorrangig gewertet wurden. Die Abstimmung ergab, dass die überwältigende Mehrheit das Vereinslokal nicht wechseln wollte. Somit war eine 2. Spaltung des
Vereins vermieden worden, die sich letztlich nur nachteilig für alle Beteiligten ausgewirkt hätte. Die Erschütterungen des Jahres 1976 hatten ihre Auswirkungen bis 1977. Nur der Persönlichkeit
des damaligen 1. Vorsitzenden Hardy Howein war es zu verdanken, dass es schließlich zu einer Beruhigung innerhalb des Vereins kam.
Gregor Koch übernahm die Führung des Vereins. Hardy Howein wurde aufgrund seiner langjährigen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Unter der Führung dieser beiden Schützenbrüder etablierte sich ein tatkräftiger Vorstand. Mit dem Schützenverein ging es steil aufwärts. ln den Jahren 1978-1980 traten ca. 40 Mitglieder ein. Die Finanzkraft des Vereins wuchs beträchtlich. Erstmals wurde 1978 auch beim Königsball im Herbst eine Tombola veranstaltet. 1979 stiftete ein Schützenbruder sogar einen VW 1600 (gebraucht, aber TÜV-abgenommen) für die Tombola. Die wachsende Mitgliederzahl verursachte dem Kassierer sehr viel Arbeit. Die Einführung des Einzugsverfahrens war zwangsläufig und hat sich sehr gut bewährt. Endlich konnte eine neue Vereinsfahne angeschafft werden. Im Hinblick auf das 60jährige Jubiläum 1984 wurde der Beitrag auf 40,00 DM erhöht.
Der Mitgliederzuwachs hielt an. Es wurde beschlossen, 2 Hauptleute zu wählen. Der Oberst Wilhelm Bergmann erhielt die Generalswürde.
Es wurde Zeit, die aus dem Jahre 1953 stammende Satzung zu über-arbeiten; die neue Satzung wurde einstimmig beschlossen. ln Heftform hergestellt, ist die neue Satzung dann allen Mitgliedern ausgehändigt worden. Am 1. Stadtschützenfest 1980 nahm eine Abordnung teil. Das 2. Stadtschützenfest 1981 war ein großer Erfolg für den Schützenverein. König Dieter I. (Veldmann) holte den Apfel und erschoss somit für den Verein 1000,00 DM.
Der 1. Vorsitzende Gregor Koch konnte freudestrahlend das 100. Mitglied begrüßen und mit einem Präsentkorb ehren. Seit 1976 hatte sich die Mitgliederzahl nahezu verdoppelt. Das 3. Stadtschützenfest übertraf noch den Erfolg des Vorjahres. Ferdinand I. (Kelling) holte die Krone und somit 1500,00 DM.
Der Verein betätigte sich aktiv bei der Gestaltung des Stadtschützenfestes mit der Organisation der Tombola. 500,00 DM konnten karitativen Zwecken zugeführt werden.
Das gesellschaftliche Leben des Vereins ist sehr aktiv, die Beteiligungen bei den Veranstaltungen sind äußerst zahlreich. Der Saal im "Alten Förster-haus" drohte aus allen Nähten zu platzen. Alle ehemaligen Könige und Königinnen trafen sich zu einem gemütlichen Abend im Vereinslokal Beim Stadtschützenfest führten unsere Fahnenschläger vor dem Rathaus den offiziellen Fahnenschlag zu Ehren des Stadtkönigs aus. Der 1. Vorsitzende Gregor Koch wurde in den Vorstand des neu gegründeten Stadtschützenverbandes gewählt.
Dieses Jahr war wohl das bisher erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. Unter der Schirmherrschaft von Dr. Paul Hüffer feierten die Mühlenfelder das 60jährige Bestehen ihres Vereins. Nach 1974 fand zum zweiten Mal ein Kaiserschießen statt, an dem sich nur Könige beteiligen durften.
Der damalige 1. Vorsitzende Gregor Koch brachte das Kunststück fertig, gleichzeitig König und Kaiser zu werden. Ein umfangreiches Programm wurde abgewickelt. Sehenswert war der große Festumzug durch das Mühlenfeldviertel mit 2 Spielmannszügen und mehreren Gastvereinen. Höchste Anerkennung fand auch die sehr gelungene Festschrift.
Das vorangegangene Jubiläumsjahr wirkt sich positiv auf die Mitgliederzahl aus. 111 Schützenbrüder standen in den Reihen des
Vereins. Hardy Howein, Ehrenvorsitzender, wurde zum zweiten Mal Schützenkönig.
Dieser Zeitabschnitt verlief nicht besonders erfolgreich, wenn man den Maßstab der ersten 80er Jahre anlegt. Mehrere Faktoren waren die Ursachen. Es gab ständig Ärgernisse mit dem damaligen Wirt des "Alten Försterhauses", so dass zum "Jägerhäuschen" am Schiffahrter Damm ausgewichen werden musste.
Auch der Einsatz eines Sonderbusses konnte das "Jägerhäuschen" nicht näher bringen. Der Ablauf des Schützenfestnachmittages in und am Vereinslokal war letztlich nur ein Provisorium. 1989 legte Gregor Koch den 1. Vorsitz nieder, Hardy Howein übernahm wieder die Führung des Vereins. Der Beitrag wurde auf 50,00 DM angehoben.
ln der "Alten Mühle" wechselte 1990 der Vereinswirt. Gregor Koch übernahm die Gaststätte "Deutscher Hammer", zu weit für ein Vereinslokal unseres Vereins. Der Nachfolger schaffte es, dass oft bereits um 21.00 Uhr im Vereinslokal die Lichter ausgingen. Darunter litt selbstverständlich das gesamte Vereinsleben. Aber es ging wieder aufwärts! 1991 kehrte der Schützenverein zum "Alten Försterhaus" zurück. Dort hatte inzwischen ein Inhaberwechsel stattgefunden. Im Frühjahr 1992 übernahmen Ralf und Marion Husemeyer die "Alte Mühle". Das Vereinsleben blühte wieder auf. Ein Doppelkopfturnier wurde mit großem Erfolg in den Veranstaltungskalender aufgenommen. Die Offiziere spendeten einen Damen-Wanderpokal, damit die Damen des Vereins sich auch beim Luftgewehrschießen beteiligen konnten.
Mit 92 Mitgliedern begeht der Bürgerschützenverein Mühlenfeld-Alt sein 70jähriges Bestehen. Die Festschrift wurde überarbeitet
und mit einer Auflage von 1000 Stück erstellt. Die Schirmherrschaft übernahm wieder Dr. Paul Hüffer. Der Festumzug mit mehreren Gastvereinen und 2 Spielmannszügen war sehenswert. Jubiläumskönig
wurde Uwe I. (Laubrock). Kaiser wurde mit dem 262 Schuss Dieter Veldmann.
Das Vereinsleben verlief harmonisch. Damen- und Herrenabend wurden erstmals zusammen gefeiert. Die Zusammenlegung ist von allen
Beteiligten positiv aufgenommen worden und wird beibehalten.
Die Vereinssatzung wurde entscheidend geändert. Frauen können die Mitgliedschaft erwerben. Die Vorstandsmitglieder werden künftig im Wechsel für 2 Jahre gewählt. Die Entscheidung der Generalversammlung bezüglich der Frauenmitgliedschaft wirkte sich sehr positiv auf das gesamte Vereinsleben aus. Das Kinderfest wurde auf dem Samstag vor dem Schießen verlegt; somit kann das Fest intensiver vorbereitet und gefeiert werden. Zum ersten Mal ermittelte man einen Kinderkönig. Erstmals in der Vereinsgeschichte wurde eine Frau (kl. Heike Howein) Vize-königin. Der Beitrag erhöhte sich auf 60,00 DM.
Die Vereinsführung wechselte. Hardy Howein trat nach insgesamt 22 Jahren von seinem Amt als 1. Vorsitzender zurück. Zum 1. Vorsitzenden wählte die Generalversammlung den bis dahin 2. Vorsitzenden Jürgen Seifert. Der "Hofkutscher" Paul Kuhsträter setzte sich zur Ruhe; dadurch musste der Ablauf des Schützenfestes geändert werden. Vogelschießen und Festumzug finden an einem Tag statt. Das Königspaar marschiert im Festumzug mit. An dem darauf folgenden Samstag wird der Königsball gefeiert. Der Festumzug am Tage des Königsballs entfällt somit. Wieder wurde eine Frau (llona Seifert) Vizekönigin.
Der Schützenverein feiert mit 113 Mitgliedern sein 75jähriges Bestehen. Der große Jubiläumsumzug mit nur einen Gastverein (Bürgerschützenverein Münster Nord) war ein großer Erfolg. 68(!) Schützenmitglieder marschierten mit. Das Königsschießen war sehr spannend, viele wollten im Jubiläumsjahr König bzw. Königin werden. Die Frauen hielten bis zum Schluss mit. Vizekönigin wurde wie in den Jahren davor wieder eine Frau (Karin Veldmann). Jubiläumskönig wurde der 2. Vorsitzende Ulrich Lücke. Am Kaiserschießen nahmen 21 ehemalige Könige teil. Mit dem 141. Schuss errang Hans Baumann die Kaiserwürde. Die amtierende Königin Gerlinde Lücke führte 2 Stadtbesichtigungen für Mitglieder durch.
Die Beteiligung war sehr groß, so dass an weitere Stadtführungen gedacht wird.
Zum Schützenfest 2000 trat wieder eine Fahnenschlagtruppe auf, und zwar eine recht junge. Der Nachwuchs bestand aus den 6-8jährigen Buben Marcel Husemeyer, Kevin Riedel, Steffen Koch und Geritt Koch. Trainer dieser Truppe: Ulrich Termühlen. Am 11.08.2001 verstarb plötzlich und unerwartet der 1. Vorsitzende Jürgen Seifert. Die Beisetzung erfolgte bei sehr starker Beteiligung (allein 40 Vereinsmitglieder) auf dem Zentralfriedhof. Der Verein hatte die teilnehmenden Mitglieder zum Beerdigungskaffee in das Vereinslokal "Alte Mühle" eingeladen.
Die Generalversammlung wählte den bisherigen 2. Vorsitzenden Ulrich Lücke zum Nachfolger des im Sommer 2001 verstorbenen 1. Vorsitzenden Jürgen Seifert. Den 2. Vorsitz übernahm die bisherige 2. Schriftführerin Birgit Laubrock. Karin Veldmann wurde zur 2. Schriftführerin gewählt. Somit hat der geschäftsführende Vorstand eine Frauenquote von 33 %. Erstmals in der Vereinsgeschichte errang eine Frau beim Vogelschießen die Königswürde. Karin Veldmann übernahm die Regentschaft, an ihrer Seite ihr "Prinzgemahl" Dieter Veldmann.
Der Winterball musste in der neu eröffneten Gaststätte "Daniels" (vormals Goldener Anker), Wermelingstr., gefeiert werden. Das "Alte Försterhaus" war wegen Insolvenz geschlossen worden. Mangelnder Nachwuchs veranlasste unseren Nachbarverein "Schützenverein Münster Nord", die Vogelschießanlage zu verkaufen und sich in "Muntere Münsteraner" umzubenennen. Eine solche Entwicklung bleibt unserem Schützenverein hoffentlich erspart. Nach wie vor liegt die Mitgliederzahl über 100.
Die Gaststätte "Altes Försterhaus" hat zwar einen neuen Pächter gefunden, jedoch können Vogelschießen und Königsball wegen der
veränderten Geschäftsauffassung des neuen Pächters nicht in gewohnter Weise gefeiert werden. Das Vogelschießen und der Königsball fanden in Gremmendorf bei Heuckmann statt. Der Winterball wurde
erstmalig in der Gaststätte Wersehof in Handorf gefeiert. Insgesamt war dieses Ausweichen zufriedenstellend erfolgt, obwohl das Pokal- und Medaillenschießen wegen eines fehlenden
Luftgewehrschießstandes nicht möglich war. Der Schützenumzug durch das Mühlenfeldviertel gestaltete sich wie in den Vorjahren. Anschließend fuhr man mit einem Sonderbus gemeinsam (einschl.
Spielmannszug) nach Gremmendorf. Birgit Laubrock setzte den Siegeszug der Schützenschwestern fort und wird als Königin das Jubiläumsjahr 2004 mitgestalten.
Am 07. 03. 2004 verstarb unser langjähriger 1. Schriftführer Manfred Holthöfer, der u.a. diese Jubiläumszeitschrift und die Vorläufer zum 60. und 70. Jubiläum überwiegend geschrieben und gestaltet hat.
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